Öffentliche Fraktionssitzung zu Tempo 30 zwischen Dorfmatt und E+H-Kreisel

Die Fraktion der Freien Wähler hat im Mai einen Antrag eingebracht, der auf eine
Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse abzielt. Der Antrag enthält die
Forderung für Tempo 30 in der zentralen Ortsdurchfahrt der L139 (Adelhauserstraße,
Hermann Burte-Straße, Blostweg) und fand im Gemeinderat eine deutliche Mehrheit.
Die zuständige Verkehrsbehörde im Landratsamt will nun im November eine
Verkehrsschau zum Thema einberufen und dann entscheiden. Sinn der Begehung
durch die FW-Fraktion war nun die Sammlung von Argumenten für eine
Verkehrsberuhigung sowie das Gespräch mit Anwohnern und Bürgern.
Vor Beginn der Begehung wurden am E&H-Kreisel zwei Fahrzeuge gestartet, eines
mit Tempo 50 (wo möglich) und eines mit durchgängig Tempo 30. Fahrzeug zwei
erreichte den Friedhofparkplatz in der Dorfmatt 45 Sekunden später als Fahrzeug
eins.

Während der Begehung mit lebhaften Diskussionen wurde die einzelnen
Gefahrenpunkte der 1,3 km langen Strecke aufgelistet, beginnend mit dem künftigen Ende des Dinkelberg-Radwegs mit Übergang bei der Dorfmatt, den Überwegen am Friedhof und am Floßkanal, die Waldkindergarten und Friedhof bedienen, die enge Ochsenkurve, der Fußgängerüberweg am Rathaus, die unübersichtliche Situation vor dem Marktplatz mit der Bushaltestelle, der kurvenreiche und unübersichtliche Straßenabschnitt zwischen Köchlinstraße und Bahnübergang mit der Postfiliale und stark frequentiertem Fußgängerverkehr zum Bahnhof, die Kreuzung Bahnhofstraße, Blostweg, Feldbergstraße, sowie der Blostweg mit vielen Ausfahrten. Außerdem ist die gesamte Strecke beidseitig mit Fahrradpiktogrammen markiert und als Fahrradroute ausgewiesen. Beim Vorbeifahren großer Lastwagen mit Tempo 50 fühlt man sich als Fußgänger auch auf dem Gehweg nicht mehr sicher.
Zum Schluss ergab sich ein Meinungsbild von 12 zu 1 Stimmen für Tempo 30. Den
45 Sekunden Zeitverlust stehen eine ganze Reihe von Argumenten gegenüber: Die
Unfälle mit Schwerverletzten gehen statistisch bei Tempo 30 durchschnittlich um
75%, die der Leichtverletzten um 58 % zurück. Dies liegt vor allem am kürzeren
Bremsweg. Die Lärmbelastung sinkt deutlich spürbar, besonders auf Strecken mit
Kurven und Engstellen, weil gleichmäßiger gefahren und weniger beschleunigt und
gebremst wird. Aus diesem Grund sinkt auch der Ausstoß von Schadstoffen.

Ein geringer Zeitverlust für die Autofahrer muss abgewogen werden gegen die
Gesundheit und Sicherheit der Anwohner, Fußgänger und Radfahrer.
Die Fraktion der Freien Wähler hofft, dass in Maulburg nun endlich auch möglich
wird, was in den letzten Jahren landauf, landab bereits großflächig umgesetzt wurde.

Bei der Einfahrt von Adelhausen her wird häufig die vorgeschriebene
Geschwindigkeit überschritten. Hier wird nach Fertigstellung des Radwegs eine
Verkehrsinsel den Verkehr bremsen. Von da an sollen die Autos nach Vorstellung
der Freien Wähler mit 30 weiterrollen.